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Sagenhafte Vulkaneifel Das Spitze Kreuz bei Kelberg

Das Spitze Kreuz bei Kelberg

Die Welt um 1639 liegt im Finstern und ist aus den Fugen geraten. Der grausame Krieg wütet nun schon fast 20 Jahre und soll noch rund weitere 10 andauern. Nichts ist mehr sicher. Das Leben ist hart, kaum etwas zu essen, kaum etwas zu hoffen. Der Krieg fordert seinen Tribut und viele Menschenleben. Wer nicht durch Hunger oder Kampf stirbt, den rafft die Pest dahin, so schnell man kaum schauen kann. Pitzens Hannes aus Bodenbach belädt, er kann die Abende und Nächte kaum mehr zählen, seinen Karren mit den Pesttoten des Tages. Er ist kaum kräftiger an Statur als diejenigen, die er befördert. Bis zum Morgengrauen müssen sie begraben sein. Einen Schritt vor den andern, bis Kelberg hinauf, zieht das ausgemergelte Vieh den Wagen nahezu jede Nacht.

Der Weg fällt Hannes immer schwerer, das Grübeln überfällt ihn, Fragen drängen sich auf: Wie soll das alles Enden? Welche Hoffnung gibt es noch?
Und eines Nachts, wieder einmal des Wegs auf solch trauriger Mission, schaffen es die Tiere mit nur großer Mühe voran.
Es ist Hochsommer und drückend warm. Im Suhrbüsch schließlich bleiben sie stehen und kaum scheint es, dass sie es noch weiterschaffen. Pitzens Hannes, ermattet und von tiefer Not ergriffen betet mit letzter Kraft. Sollte der Herrgott gnädig und dies der letzte Tote sein, den er nach Kelberg führe, so würde er ihm an dieser Stelle aus Dank ein Kreuz errichten. Und tatsächlich, Pitzens Hannes Gebete wurden erhört. Der schwarze Tod verließ das Dorf und die Menschen konnten seit Langem wieder einmal aufatmen. Der Totenfahrer erfüllte sein Gelübde und errichtete zum Dank das Spitze Kreuz an jener Stelle, an der es noch heute steht.

Das Spitze Kreuz bei Kelberg ist ein Votivkreuz aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Es erinnert an die die vielen Pesttoten jener Zeit.

Das Spitze Kreuz

Lichtmaler: Hans Nieder, Sven Nieder

Verortung: 50° 17 ‘ 15“ N, 6° 53‘ 47“ O

Die Fotografie und der Text entstammen dem Eifelkalender „Sagenhafte Vulkaneifel – Bildkalender 2017“ der Kreissparkasse Vulkaneifel.

Fotografie: © Sven Nieder | Text © Dr. Tim Becker

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Die Fotografien können bei der Galerie Augarde in limitierter Auflage erworben werden.
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Mail: kunstgalerieaugarde@gmail.com
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Von Sven Nieder

Mit seiner Familie lebt Sven Nieder im Herzen der Vulkaneifel und immer wieder mal in seiner zweiten Heimat Grönland. Er ist weltweit als freier Fotograf, Filmemacher und seit der Gründung des Eifelbildverlags in Daun meistens als Verleger unterwegs, denn im Dauner Verlagshaus Kraterleuchten gibt es inzwischen mehrere Imprints, die sich mit Geschichten in der ganzen Welt beschäftigen.