Über viele Jahrhunderte sind Heiligenhäuschen heilige und heiligende Orte in Flur und Wäldern. Dort, wo das Glockenläuten der heimatlichen Kirche kaum noch vernehmbar ist, dort wo der Ackerer oder der Reisende sich allein und unsicher fühlt, wirken sie wie ein Segen der unmittelbaren Umgebung, wie eine vertraute Gegenwart Gottes in der weiten Natur. Der geschäftige Mensch mag dies vergessen, wenn er heute auf Bundesstraßen und Autobahnen an ihnen vorbeirauscht, sie kaum noch bemerkt. Sobald er diese Orte jedoch betritt, ist er unmittelbar wieder allein mit sich und spürt womöglich, dass diese besonderen Orte ihren tieferen Sinn eben genau dort haben, wo sie errichtet wurden.
